Wenn man Employer Branding hört, denkt man oft direkt an Soziale Medien und posten, posten, posten... Noa Malul, die HR-Leiterin der Almatec AG, zeigt, dass es wichtiger ist, zunächst das Chaos zu beseitigen und eine solide Grundlage zu schaffen, bevor man sich an Employer Branding wagt. Innerhalb von vier Jahren hat sie die Almatec AG von einem klassischen Industriebetrieb zu einem der bekanntesten Arbeitgeber im Entlebuch gemacht.
Noas Reise begann, bevor sie überhaupt von Employer Branding sprach. Als sie 2020 bei Almatec startete, waren die internen Strukturen – gelinde gesagt – ein bisschen chaotisch. Die HR-Aufgaben lagen einfach irgendwo im Unternehmen, meistens bei Personen, die noch irgendwie mal KV gemacht haben. Prozesse? Fehlanzeige. Noa machte eine regelrechte Marie Kondo-Aufräumaktion im HR: Sie kümmerte sich zuerst um die Basics wie Arbeitsverträge, Lohnabrechnungen und sogar Stellenbezeichnungen. Noa überarbeitete alles von Grund auf – ohne dieses solide Fundament wäre ein gelungenes Employer Branding schlicht unmöglich gewesen. Was Employer Branding wirklich bringt, zeigte sich erst nach dieser intensiven Aufräumphase: Arbeitsverträge modernisieren, Lohnabrechnungen inhouse holen und eine klare Struktur in der HR-Arbeit schaffen. "Du kannst nicht von Anfang an den ganzen Karren umkehren", erzählt Noa – das Vertrauen der Belegschaft musste sich erst entwickeln, bevor Employer Branding wirklich zur Sprache kam. Und dann?
Einer der inspirierendsten Momente im Gespräch mit Noa ist ihr Mut zum Risiko. Social Recruiting in einem traditionellen Umfeld wie dem Entlebuch einzuführen, war keine Selbstverständlichkeit. "Wir sind extrem ländlich, nicht die hipster, modernste Firma", sagt sie. Dennoch entschied sie sich, zusammen mit Get On Board, in Social Media Recruiting zu investieren. Der Erfolg? Crazy, wie sie selbst sagt – und das trotz aller Zweifel. Sie traf die Entscheidung, es einfach zu probieren, und der Erfolg gab ihr Recht. Der Weg war sicher nicht immer einfach. Employer Branding ist nichts, das man ohne vorheriges Entrümpeln etabliert. "Employer Branding ist so ein cooles Gebiet, aber Du kommst nur weit, wenn Du es mit Freude machst", sagt Noa. Freude, Begeisterung und Mut zur Veränderung – diese Zutaten haben aus Almatec nicht nur einen stabilen Arbeitgeber gemacht, sondern auch einen attraktiven.
Noas Erfolg zeigt deutlich, dass Employer Branding nicht nur aus glänzenden Social Media Posts besteht.
Der Grundstein wird oft hinter den Kulissen gelegt, indem man interne Prozesse und Strukturen in Ordnung bringt. Wenn Du als HR-Profi mit Employer Branding starten möchtest, frag Dich zuerst: Wie solide sind die Grundlagen in Deinem Unternehmen? Sind Eure Arbeitsverträge aktuell, sind die Lohnabrechnungen effizient organisiert, und haben Eure Stellen klare Bezeichnungen? All diese Dinge tragen dazu bei, das Vertrauen der Mitarbeiter aufzubauen und ein stabiles Fundament zu schaffen, auf dem Employer Branding erst wirklich Wirkung zeigen kann.
Nimm Dir die Zeit, bestehende Strukturen zu hinterfragen und zu verbessern. Dabei geht es nicht nur darum, Prozesse effizienter zu gestalten, sondern auch darum, die Arbeitskultur positiv zu beeinflussen. Sobald diese Basis geschaffen ist, kannst Du mit gutem Gewissen damit beginnen, Eure Arbeitgebermarke nach aussen zu tragen. Noa's Ansatz beweist, dass eine gründliche Aufräumaktion die Voraussetzung ist, um langfristig als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
Employer Branding beginnt mit solidem Handwerk. Bevor Du Deine Arbeitgebermarke positionierst, schau zuerst hin, wo Du im HR entrümpeln musst. Klingt simpel? Ist es nicht immer – aber Noas Story zeigt, dass sich der Aufwand lohnt. Jetzt bist Du dran: Wo kannst Du aufräumen, bevor es ans "Schönmachen" geht?