Was hat ein verirrter Socken mit dem HR zu tun? 🧦

Ein verirrter Socken – wer kennt das nicht?
Er taucht aus dem Nichts auf, völlig kontextfrei und man findet nicht sofort das Gegenstück.

Aber was hat das mit Arbeitgeberattraktivität zu tun?
Manchmal sind es die kleinen, unerwarteten Alltagsprobleme, die eine überraschende Verbindung zu grösseren Themen aufzeigen. 

In der neuen Folge unseres Hafencafé-Podcasts spricht Patrick Mollet – Unternehmer, Consultant bei Great Place to Work Schweiz und eine der bekanntesten HR-Stimmen auf LinkedIn – über solche unerwarteten Parallelen. 

Gemeinsam werfen wir einen ehrlichen Blick auf Lohntransparenz, Viertagewoche und den Mut, Neues zu wagen.

Ein ehrlicher Blick auf die Viertagewoche

Die Viertagewoche klingt für viele nach der perfekten Lösung. Weniger arbeiten, effizienter sein – das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Patrick sieht das jedoch kritisch. Länger an vier Tagen zu arbeiten, führt nicht automatisch zu höherer Produktivität. Nach sechs bis sieben Stunden nimmt die Konzentrationsfähigkeit ab, und die Fehlerquote steigt an. 

Besonders problematisch findet er es für Eltern oder Menschen mit Engagements ausserhalb der Arbeit – einfach länger zu arbeiten, passt oft nicht in den Alltag.

Dennoch sieht Patrick auch Potenzial in der Viertagewoche – zum Beispiel im Handwerksbereich oder auf Baustellen, wo am Freitag oft sowieso nur halbtags gearbeitet wird. Hier könnte eine Umverteilung sinnvoll sein, um Zeit und Ressourcen zu sparen.

Lohntransparenz: Schluss mit der Geheimniskrämerei

Ein weiteres Thema, das viele HR-Professionals bewegt, ist die Lohntransparenz. Patrick ist überzeugt: Löhne müssen transparenter werden, damit Vertrauen und Fairness innerhalb der Unternehmen gestärkt werden. Er plädiert dafür, dass Mitarbeitende genau verstehen, wie sich Löhne zusammensetzen und welche Kriterien zu welcher Bezahlung führen. In den Stelleninseraten sollten Lohnbänder offengelegt werden – so weiss von Anfang an jeder, worauf mensch sich einlässt.

Warum ist das so wichtig? Patrick erklärt, dass eine reife Unternehmenskultur auch bedeutet, offen und ehrlich mit den Mitarbeitenden umzugehen. Niemand sollte im Bewerbungsgespräch erst am Ende in eine Pokerrunde über den Lohn verwickelt werden. Klare und frühe Kommunikation hilft beiden Seiten.

Der Mut zum Experimentieren

Eine zentrale Botschaft von Patrick: Employer Branding ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Es gibt keine einfachen Quick-Wins, um über Nacht ein attraktiver Arbeitgeber zu werden. So wie mit dem Sockenmatch braucht man auch mal Geduld.

Stattdessen fordert er HR-Teams auf, mutig zu sein, Neues auszuprobieren und den Ball ins Rollen zu bringen. Egal, ob es um flexible Arbeitsmodelle, neue Benefits oder andere Verbesserungen geht – der erste Schritt sollte immer sein, die eigenen Mitarbeitenden zu befragen, was sie brauchen und sich wünschen.

Patrick betont, dass diese Herangehensweise nicht nur dabei hilft, eine bessere Kultur zu schaffen, sondern auch die Mitarbeitenden zu Botschaftern des Unternehmens zu machen. Zufriedene Mitarbeitende tragen die Unternehmenskultur nach aussen – und genau das ist der Kern eines erfolgreichen Employer Brandings.

Fazit: Die Kultur aktiv formen

Das entscheidende Learning aus unserem Gespräch: Kultur passiert nicht einfach. Sie muss aktiv geformt und weiterentwickelt werden. Jede Organisation hat eine Kultur – die Frage ist, ob man sie bewusst gestaltet oder einfach nur geschehen lässt. Arbeitgeberattraktivität bedeutet, zu wissen, wofür man steht, wer zu einem passt und wer nicht. Genau wie der verirrte Socken, der plötzlich wieder auftaucht, zeigt sich auch das Potenzial einer starken Unternehmenskultur oft unerwartet – wenn man den Mut hat, aktiv danach zu suchen und daran zu arbeiten.

Du möchtest mehr über Employer Branding und die Trends der Arbeitswelt von morgen erfahren? Dann höre rein in unsere neue Podcast-Folge mit Patrick Mollet – spannende Insights garantiert!

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